Alternativen sind möglich: Verdrängung stoppen!
„Beugen wir uns einer Investorin,
die als tobender Wüterich gegen Freiräume
für die Dresdnerinnen und Dresdner kämpft,
oder stellen wir uns Verdrängungsprozessen
aktiv entgegen und entwickeln Alternativen?“
Die Räumung des Geländes an der Leipziger Straße / Alexander-Puschkin-Platz steht bevor. Der Freiraum Elbtal e.V. hält dagegen und übergibt der Oberbürgermeisterin über 7000 Unterschriften im Rahmen der Kampagne "Freiraum Elbtal BLEIBT".
Dazu erklärt Kristin Hofmann, LINKEN-Ortsbeirätin in der Neustadt:
„Diese Unterschriften belegen, dass Tausende von Dresdnerinnen und Dresdnern einen Ort wie den Freiraum Elbtal wollen und brauchen. Für eine lebens- und liebenswerte Stadt muss es Plätze geben, an denen sich die Einwohnerinnen und Einwohner selbstverwaltet ausprobieren können. Insbesondere in einer Stadt wie Dresden, die momentan nach innen wächst und damit immer dichter wird. Vor allem die Kulturszene benötigt diese Plätze, sie sind ein wichtiger Standortfaktor. Hier findet die kreative Szene bezahlbare Räume.
Verdrängung ist etwas, mit dem die Menschen in der Neustadt tagtäglich konfrontiert sind. Nicht nur die Wohnungspreise sind in Dresden im letzten Jahr um über sieben Prozent in die Höhe geschnellt, auch die Mieten explodieren. Raum zum Leben und Schaffen wird immer knapper. Nicht umsonst wehren sich die Dresdner Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gegen die Zuschüttung des Tunnels am Neustädter Markt. Auch hier verschwinden Räume, in denen in diesem Fall vor allem junge Leute ihre Freizeit verbringen können.
Es geht jetzt um eine grundlegende Ausrichtung in der Stadtpolitik. Wollen wir uns einer Investorin beugen, die wie ein tobender Wüterich jede Verpflichtung ihres Eigentums für das Gemeinwohl ablehnt, oder wollen wir Verdrängung konsequent entgegentreten und diese Stadt zu einem Ort machen, an dem jede und jeder seinen Platz findet? Dazu braucht es allerdings einen anderen Umgang mit städtischen Liegenschaften, die Planung von Verkehrs- und Bauprojekten mit den Menschen und nicht gegen Anliegerinnen und Anlieger, Anwohnerinnen und Anwohner, mehr Einfluss der städtischen Hand auf den Wohnungsmarkt und die konsequentere Förderung der freien Kunst- und Kulturszene, wie sie im aktuellen Haushalt 2015/2016 zumindest angegangen wird.“
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