Der Sozialpolitiker der Fraktion DIE LINKE im Dresdner Stadtrat, Hans-Jürgen Muskulus, erklärt zu den laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und den kommunalen Arbeitgeberverbänden:
"Es reicht nicht, die Bedeutung und die Unverzichtbarkeit der Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst anzuerkennen und allgemein für ihre Wertschätzung zu werben, doch keinen Grund für eine bessere Bezahlung zu sehen. Es helfen auch keine flotten Sprüche der Geschäftsführung der kommunalen Arbeitgeber Sachsens, der Verdienst läge in Dresden sogar über den bundesdeutschen Durchschnitt!
Beschäftigte im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, der Familienhilfe, der frühkindlichen Bildung und Betreuung und in anderen sozialen Berufen arbeiten unter schwierigen Beschäftigungsbedingungen und oft mit niedrigem Einkommen. Ihre Arbeit mit Menschen erfordert ein hohes Wissen und großes Verantwortungsbewusstsein. Sie ist für die Menschen, die sie betreuen oder unterstützen und für die Gesellschaft unverzichtbar. Ihre Arbeit bedarf einer deutlich höheren Wertschätzung durch die Gesellschaft.
Ich unterstütze deshalb die Forderung der Gewerkschaft ver.di nach einer besseren Bezahlung und einer höheren Eingruppierung mit zeitgemäßen Tätigkeitsmerkmalen.
Das gilt in Dresden für mehrere Tausend Erzieher und Erzieherinnen, Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen, Sozialassistenten und Sozialassistentinnen, Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen, Heilerziehungspfleger und Heilerziehungspflegerinnen sowie für Beschäftigte im handwerklichen Erziehungsdienst, in der Behindertenhilfe und für Heilpädagogen und Heilpädagoginnen. Nicht nur die Beschäftigten im städtischen Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen würden davon profitieren, sondern auch die vielen Beschäftigten bei freien Trägern.
Wie die aktuelle Situation in Dresden aussieht, zeigt die Beantwortung meiner Anfragen an die Oberbürgermeisterin (siehe Anlage).
Der derzeitige Durchschnittsbruttoverdienst in Dresden liegt bei 2.432 Euro. Erneut wird seitens der Stadt die Behauptung aufgestellt, die freien Träger bekämen die Personalkosten in vergleichbarer Höhe zum öffentlichen Verdienst anerkannt. Doch der Verdienst einer Erzieherin bei einem freien Träger - dort arbeiten fast 50 Prozent der Erzieherinnen (!) - ist in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent niedriger.
Auch hier gilt die gewerkschaftliche Forderung: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Es ist an der Zeit, endlich auch diese verantwortungsvolle Care-Arbeit mit einer angemessenen und angeglichenen Entlohnung anzuerkennen. Aufwerten jetzt!"
Dateien: Erziehungs_Sozialdienst_DD.pdf
Kategorien: Pressemitteilung, Muskulus
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