Die Diskussion über die Zukunft des Straßenfestes Bunte Republik Neustadt (BRN) ist in vollem Gange. Die Schwafelrunde, ein Zusammenschluss einiger Veranstalter auf der BRN, hatte als Fazit des diesjährigen Festwochenendes eine Aussetzung der Veranstaltung gefordert. Damit solle den Fragen Raum gegeben werden, wie sich die BRN verträglicher für den Stadtteil gestalten ließe. Ja, die Gestaltungsfrage der Programme und Angebote sind offen. Bisherige Versuche, die Mitwirkung an der BRN verantwortlicher zu gestalten, gelten als gescheitert.
In dieser Lage ist es wenig hilfreich, wenn das Ordnungsamt in der Presse verkündet, die BRN werde auf jeden Fall, ob mit oder ohne Hilfe der Schwafelrunde stattfinden. Denn gleichzeitig steht ein Verdacht im Raum: Ist der Auftrag des Amtes, ein Sicherheitskonzept für die BRN zu erarbeiten, vielleicht der Anfang einer grundsätzlich anderen Strategie der Verwaltung, das Fest zu organisieren? Soll die BRN künftig am Ende gar von einer professionellen Agentur gemanagt werden?
Der Stadtverwaltung ist sicherlich bekannt, dass ein Sicherheitskonzept nur ein Teil der Fragestellung zur Zukunft der BRN ist. Die Hauptfrage ist, wie sehen die AnwohnerInnen und Anlieger "ihre" BRN. Auch wenn die BRN schon lange mehr ist als ein Stadtteilfest von AnwohnerInnen für ihresgleichen, so sind diese von allen - positiven wie negativen - Auswirkungen des Festes unmittelbar betroffen. Genau dies ist der Ausgangspunkt der derzeitigen Krise der BRN und sollte deswegen ebenso professionell bearbeitet werden, wie die Fragen der Sicherheit. DIE LINKE fordert daher, eine Befragung der Neustädterinnen und Neustädter zur Zukunft der BRN durchzuführen.
Erst diese Befragung trägt dem Umstand Rechnung, dass die Interessen der Gewerbetreibenden, hier vor allem der Gastronomen, nicht höher zu bewerten sind, als jene der Menschen, die dort leben. Die unterschiedlichen Ausgangslagen müssen miteinander in Beziehung gesetzt und diskutiert werden. Was jedoch auf keinen Fall zu akzeptieren ist, wäre eine Planung der BRN über die Interessen der AnwohnerInnen hinweg.
Dazu erklärt die Sprecherin für Kulturpolitik der Fraktion DIE LINKE im Dresdner Stadtrat, Annekatrin Klepsch:
"Wir haben mit der BRN eine riesige Chance für die Stadt Dresden. Dies gilt nicht in erster Linie für die Gastronomie und die Getränkeindustrie. Junge Menschen finden Dresden gut, eben weil es auch so ein Stadtteilfest wie die BRN hier gibt. Diese hat aber nur eine Zukunft, wenn die Leute, die dort wohnen ihr Fest auch akzeptieren und sich daran beteiligen wollen."
DIE LINKE fordert die Stadtverwaltung auf, sich weiterhin konstruktiv an der Diskussion um das Straßenfest BRN zu beteiligen und sich nicht schon vor Abschluss des Dialoges einseitig fest zu legen.
Kategorien: Pressemitteilung, Klepsch
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