07. October 2014 Cornelia Eichner, Pia Barkow Hans-Jürgen Muskulus

Dramatische Lage im Dresdner Bildungsbereich: LINKE Stadträtinnen und Stadträte fordern neuen Aufbruch für mehr Bildungsgerechtigkeit in der Landeshauptstadt Dresden

Foto: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Bildungsbericht macht massive Bildungsungerechtigkeit deutlich +++ Haushalt kürzt wichtige Projekte +++ Gymnasium in Gorbitz muss dauerhaft bleiben

Der 2. Bildungsbericht der Landeshauptstadt Dresden zeichnet ein bemerkenswertes Bild der Bildungs- und Lebenschancen in Dresden. Demnach hängt der Bildungsgrad von Kindern und Heranwachsenden vor allem von deren Herkunft und ihrem Wohnort ab. Das zeigt sich am Anstieg des Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund an der Sprachheilschule genauso wie an der Tatsache, dass Jungen und Mädchen aus Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit oder vielen Bezieherinnen und Beziehern von ALG II deutlich seltener eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium bekommen.

Dazu erklärt Cornelia Eichner, Städträtin für Gorbitz und Mitglied im neu gebildeten Bildungsausschuss der Stadt Dresden:

"Fakt ist: Bildungschancen sind in Dresden ungleich verteilt. Wer Bildungsgerechtigkeit will, der muss dafür sorgen, dass Bildungschancen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängen. Deshalb fordern wir eine echte Lernmittelfreiheit an allen Dresdner Schulen. Und wir wollen, dass breite Bildungsangebote wohnortnah vorhanden und für alle Dresdnerinnen und Dresdner erreichbar sind. Deshalb muss es in Gorbitz dauerhaft einen Gymnasialstandort geben."

Pia Barkow, Mitglied im Ausschuss für Soziales und Wohnen, macht deutlich, dass die Stadtspitze auf die wertvollen Erkenntnisse der letzten beiden Bildungsberichte insbesondere in Hinblick auf die prekäre Lage in Stadtteilen, die gemeinhin als soziale Brennpunkte bezeichnet werden, "keine Antwort gefunden hat".
Mehr noch: "Für das Dresdner 'Bildungsbüro' sieht der Haushalt eine massive Personalreduzierung vor".

Hans-Jürgen Muskulus, ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Soziales und Wohnen, erklärt abschließend:

"Jugendliche müssen die Möglichkeit haben, Beratungsstellen in Fragen der Ausbildung und ihrer persönlichen Bildungschancen aufsuchen zu können. Die Chance, etwa einen guten Ausbildungsplatz zu finden, darf aber nicht vom Wohnviertel abhängen. Wir werden die große Frage der Bildungsgrechtigkeit in Dresden, und unter anderem auch der Sicherung der Arbeit des Bildungsbüros, als Thema in den Haushaltsdebatten immer wieder auf die Tagesordnung setzen."

Kategorien: Pressemitteilung, Eichner, Barkow, Muskulus

Kommentare

Keine Kommentare zu diesem Beitrag

Hinterlassen Sie einen Kommentar