Wie durch Vertreter des Hochbauamtes im gestrigen Finanzausschuss eingeräumt wurde, kommt es zu erheblichen Verzögerungen bei der weiteren Rathaussanierung. Ursache ist die Aufhebung der Ausschreibung für die Planungsleistungen der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) mangels ausreichender Anzahl geeigneter Bewerber. Die Leistungen wurden erneut ausgeschrieben, mit einer Vergabe ist nunmehr statt im Frühjahr erst im Herbst zu rechnen. Die Stadt kann also derzeit dem bereits beauftragten Architekten nicht den notwendigen Fachplaner für eine fundierte Planung an die Seite stellen. Der für September durch den Stadtrat beauftragte Variantenvergleich rückt damit ebenfalls in die Ferne.
Gegenüber dem Planungsauftrag des Stadtrates vom Herbst 2014 verschiebt sich der Baubeginn je nach Sanierungsvariante um ein bis zwei Jahre. Die Fertigstellung würde sich bei einem einzigen weiteren Sanierungsabschnitt um ein Jahr verschieben, bei der insgesamt teureren Sanierung in mehreren Abschnitten käme es nicht zu Verschiebungen der Fertigstellung, allerdings würde der Vorteil des gestreckten Mittelabflusses und damit der besseren Darstellbarkeit im Haushalt der Stadt zumindest zum Teil aufgezehrt, da die einzelnen Sanierungsabschnitte komprimiert werden würden.
Anlass für die Diskussion in den Ausschüssen war der notwendige Freizug des Rathauses wegen gravierender Brandschutzmängel sowie Interimsmaßnahmen zur weiteren Nutzung des unsanierten Teil des Rathauses.
Stadtrat Tilo Wirtz (DIE LINKE), Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr konstatiert:
„Die Verwaltung hat die Rathaussanierung immer noch nicht im Griff. Mit der Vorlage vom Herbst 2014 war die weitere Nutzbarkeit des Rathauses verwaltungsintern nicht abgestimmt, Folge sind mindestens zwei Millionen Euro Mehrkosten, die uns aktuell serviert werden. Jetzt rächt sich auch der ruppige Umgang mit den Planern des ersten Abschnittes unter der Verantwortung des Finanzbürgermeisters Hartmut Vorjohann (CDU). Denn es ist alarmierend für den Ruf der Landeshauptstadt Dresden als Auftraggeber, wenn ein Hundert-Millionen-Projekt bei den freiberuflichen Dienstleistern nicht auf Interesse stößt.“
Im ersten Sanierungsabschnitt wurden die beteiligten Planer unter erheblichen Druck gesetzt, eine unrealistische Kostenschätzung aus der Verwaltung einzuhalten. Die damit verbundenen Auseinandersetzungen kumulierten mit der Kündigung des Architekten und Mehrkosten von zwölf Millionen Euro gegenüber den Annahmen des Finanzbürgermeisters.
Leidtragende der Verzögerungen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses sowie diejenigen, die hier etwas zu erledigen haben, sie werden auf Jahre hinaus einer Dauerbaustelle ausgesetzt.
Kategorien: Wirtz, Pressemitteilung
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