Die Sitzungen des Dresdner Stadtrates werden bei ausgewählten Themen seit einigen Jahren durch GebärdendolmetscherInnen begleitet, so dass auch Menschen mit Einschränkungen die aktuellen Debatten im Livestream verfolgen können. Ermöglicht wurde dies durch einen interfraktionellen Antrag von Rot-Grün-Rot im Dresdner Stadtrat, der die Verbesserung des Livestreamings von Stadtratssitzungen zum Ziel hatte (Siehe Anlage, A0065/15).
Dazu erklärt Stadträtin Anja Apel, Mitglied im Behindertenbeirat:
"Es war sehr wichtig, anzufangen mit diesem Angebot. Oft wird argumentiert, dass kaum jemand Interesse daran angemeldet hat. Wenn aber kein Angebot existiert, kommt auch niemand darauf es zu nutzen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wir müssen eine Kommunikation für alle ermöglichen, erst dann können sich Beteiligungsmöglichkeiten entwickeln. Ich freue mich, dass die Verwaltung auch die Rückmeldungen der Menschen, welche die Gebärdensprache nutzten, beachtet und das Angebot verbessert."
Auf Nachfrage von LINKE-Stadträtin Kerstin Wagner hatte die Stadtverwaltung beim Gehörlosenverband um ein Feedback zum Angebot der Gebärdensprache gebeten. Die Resonanz in der Community ist sehr positiv, man ist zufrieden mit diesem Angebot und regt an, dass die Hinweise auf die Begleitung mit Gebärdensprache öffentlich besser beworben und gekennzeichnet werden. Schwierigkeiten ergeben sich für Betroffene bei verschiedenen Kameraoperationen, wie beispielsweise dem Schwenken auf die Ergebnistafel bei Abstimmungen im Plenarsaal oder Zooms.
LINKE-Stadträtin Kerstin Wagner freut sich über die positive Resonanz:
"Ich wünsche mir einen Stadtrat, der für alle Interessierten nachvollziehbare Argumente austauscht und Entscheidungen trifft. Für mich gehört dazu, dass relevante Tagesordnungspunkte in den öffentlichen Stadtratssitzungen in Gebärdensprache übersetzt werden. Wenn im Livestreaming die Zooms als störend empfunden werden, wünsche ich mir entsprechende Hinweise an die Kameraleute. Der von uns gewählte Weg, Barrieren abzubauen, hat sich als der Richtige erwiesen. Nun ist es auch an uns, ihn weiter auszubauen."
Kategorien: Pressemitteilung, Wagner, Apel
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