Am letzten Donnerstag wurde im Stadtrat die Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts "Zukunft Dresden 2025+" beschlossen, einem umfangreichen Konzept, das aufgrund langfristiger Analysen gesamtstädtische Entwicklungen beobachten und steuern soll. Dem Beschluss wurde mit den Stimmen von Grünen, SPD und CDU ein grüner Änderungsantrag beigefügt, der unter anderem zum Inhalt hatte, den Neubau einer Schwimmhalle für die Neustadt und Pieschen auf der Harkortstraße zu prüfen. In den beratenden Ausschüssen war dieser Vorschlag noch durchgefallen. Durch diesen Änderungsantrag steht der eigentlich beschlossene Ersatzneubau der Schwimmhalle Klotzsche wieder in Frage, denn kommunale Mittel stehen voraussichtlich nur für eine neue Schwimmhalle zur Verfügung.
Dazu erklärt Anja Apel, LINKE-Stadträtin für den Dresdner Norden: "Seit neun Jahren frage ich immer wieder nach dem Ersatz der Klotzscher Schwimmhalle. Endlich hatten wir einen positiven Beschluss der Bäder GmbH und die Planung ist schon losgegangen. Durch diesen Änderungsantrag geht die Diskussion nun wieder von vorne los. Verlogen ist, was hier insbesondere die CDU macht: Erst führt sie Bürgerversammlungen im Norden zur Schwimmhalle Klotzsche durch und dann beschließt sie im Stadtrat mal so eben eine ca. 16 Millionen Euro teure Schwimmhalle in Dresden-Neustadt. Und das mit dem Wissen, dass die Klotzscher Schwimmhalle kaum noch instand gehalten werden kann und zusätzlich einem Gewerbe weichen soll. Die Klotzscher Schwimmhalle hat ein sehr großes Einzugsgebiet im Nordraum für Schulsport, Sportgemeinschaften und das öffentliche Schwimmen. Wir brauchen dringend diese Schwimmhalle."
Es ergänzt Piraten-Stadtrat und Mitglied der Fraktion DIE LINKE, Dr. Martin Schulte-Wissermann: "Der Stadtrat hat erst kürzlich das historische Baudenkmal Sachsenbad als Gesundheitsbad ausgeschrieben. Dresden sucht also einen Investor, der bereit ist, ca. 25 Millionen Euro zu investieren, der Dinge wie Baby- und Seniorenschwimmen und ein Saunaangebot anbieten kann. Welches fatale Zeichen senden wir jetzt an alle potentiellen Investoren, wenn 500 Meter neben dem Sachsenbad mit kommunalem Geld ebenfalls Baby- und Seniorenschwimmen und ein Saunaangebot geplant werden soll. Dann sollen GRÜNE und CDU doch bitte gleich so ehrlich sein, dass sie das Sachsenbad abreißen oder darin ein Parkhaus bauen wollen."
Kategorien: Pressemitteilung, Apel, Dr. Schulte-Wissermann
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