Am gestrigen Montagabend führte die Stadtverwaltung unter den wachsamen Augen von Vertretern des Investors USD, der einen Teil des sich im Überflutungsgebiet der Elbe befindlichen Areals am Neustädter Hafen mit renditestarken Luxuswohnungen bebauen will, und unter reger Beteiligung von Kunstschaffenden, Kreativen und KleingärtnerInnen die eigentlich vor drei Wochen abgesagte BürgerInnenversammlung im Ortsamt Dresden-Neustadt durch.
LINKE-Stadträtin Katrin Mehlhorn dazu:
"Der Amtsleiter des Stadtplanungsamtes Steffen Szuggat hat sich gestern zwar wortreich und schönfärbend - wahrscheinlich, weil mehrere Vertreter des Investors USD im Raume waren - bemüht, den Anwesenden die Hafencity schmackhaft zu machen. Doch schnell wurde klar, dass das Projekt auf unsicherem Boden steht und äußerst umstritten ist. Denn entgegen aller Vernunft und Erkenntnissen aus den vergangenen Hochwassern, wird der riesige Luxuswohnungsbau - bis zu zehngeschossige Gebäude sind vorgesehen - im bekannten Überflutungsgebiet der Elbe munter weiter geplant und Bedenken, beispielsweise der Landestalsperrenverwaltung, einfach vom Tisch gewischt.
Das lässt vermuten, dass in der Stadtverwaltung mit anderen kritischen und ablehnenden Einwänden von Bürgerinnen und Bürgern auf dieselbe Weise umgegangen wird, nur um dem Investor doch noch seinen goldenen Schnitt - und seine anschließende Flucht aus jeglicher Verantwortung - zu ermöglichen.
Nachhaltige, soziale und ökologisch sensible Stadtentwicklung sieht jedoch anderes aus und nimmt auch Rücksicht auf vorhandene Strukturen. Dass es auch noch andere berechtigte Interessen in der Stadt gibt, als die von Renditehaien, das wird bei der Hafencity wieder einmal ausgeblendet."
DIE LINKE unterstützt die vor kurzem gegründete BürgerInneninitiative "Elbraum für ALLE! - Stoppt Hafencity" in ihrem Bemühen, das Areal am Puschkinplatz kreativ für eine breite Öffentlichkeit zu nutzen.
Kategorien: Pressemitteilung, Stadtentwicklung und Bau, Hafencity, Mehlhorn
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