Harte Kritik an Bildungsstrategie: Vorjohann stigmatisiert ganze Stadtteile
Dass Kinder aus schwierigeren sozialen Verhältnissen schlechtere Bildungschancen haben, ist hinlänglich bekannt. Ein Blick in die Bildungsberichte der Jahre 2012, 2013 und 2014 genügt, um diesen Zusammenhang auch für Dresden festzustellen. Darauf reagiert die Stadtverwaltung mit ihrer gestern präsentierten Bildungsstrategie, die den individuellen Förderbedarf einzelner Kinder verknüpft mit der Problematisierung ganzer Stadtgebiet.
Auf die Kritik von Jugendhilfeexperten an dieser Herangehensweise weist Tilo Kießling, Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Jugendhilfeausschuss, hin:
"Vorjohanns Bildungsstrategie erklärt einige Stadtgebiete zu Bildungsnotstandsgebieten. Dort sollen in einzelne Schulen und Kitas erhebliche Mittel fließen. Damit schreibt er lediglich den Ansatz des bisherigen Programmes “Aufwachsen in sozialer Verantwortung” fort, vergibt aber die Chance einer Weiterentwicklung. Kinder mit Lernproblemen und einem größeren Bedarf an Zuwendung gibt es überall, nicht nur in so genannten "Problem-Kitas". Deshalb ist es dringend notwendig, allen Kitas und Schulen, in denen solche Kinder lernen und betreut werden, bedarfsgerechte Mittel zu geben. Bleibt es bei der Strategie der Stadtverwaltung, dann zeichnet Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann für die Stigmatisierung ganzer Stadtgebiete und Einrichtungen verantwortlich."
Kategorien: Pressemitteilung, Kießling
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