Der am 5. Mai stattfindende Welthebammentag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Hebammen verteidigen Frauenrechte“. Der Hebammentag wurde auf dem Internationalen Hebammenkongress 1987 in den Niederlanden ins Leben gerufen, und wird seit 1991 in mittlerweile 50 Ländern weltweit begangen.
Die Situation der Geburtshilfe in Deutschland wird von Jahr zu Jahr schlechter. Offene Fragen sind seit Jahren ungelöst, so z.B. die horrend hohen Haftpflichtgebühren von derzeit 8.173,73 € für freiberufliche Hebammen. War der Beruf Hebamme vor Jahren noch stark nachgefragt, ist es heute immer schwieriger offene Stellen zu besetzen. Aufgrund stetig steigender Arbeitsbelastung, mangelnder Wertschätzung, zu geringer Entlohnung und einer massiven Belastung durch die Versicherungsprämien wird es immer schwieriger, ausreichend Hebammen für die Betreuung vor, während und nach der Geburt zu finden. Befragungen zufolge planen viele Hebammen ihr Leistungsangebot einzuschränken oder gar den Beruf aufzugeben.
Die Stadt Dresden erfreut sich über regelmäßige Geburtenrekorde, jährlich kommen in der Landeshauptstadt mittlerweile über 8000 Kinder zur Welt. Der Sächsische Hebammenverband zählt in seinem Kreisverband Dresden und Umgebung etwa 250 Mitglieder. Doch auch in den drei hebammengeleiteten Geburtshäusern, den insgesamt vier Geburtskliniken sowie dem freiberuflichen Hebammenmarkt ist die Situation immer angespannter. Viele Schwangere werden aus Kapazitätsgründen in den Geburtshäusern abgewiesen. Für die Betreuung während der Schwangerschaft oder nach der Geburt müssen oftmals etliche Anfragen gestellt werden, bis eine Hebamme mit noch freien Kapazitäten gefunden ist.
Der Stadtrat hat die im Jahr 2018 eingeführte Prämie für verschiedene Leistungen der Geburtshilfe (Antrag siehe Anlage) mit einer Mehrheit von LINKEN, Grünen und SPD gegen die Stimmen von CDU, Freien Bürgern und anderen verstetigt. Somit kann dieses gut angelaufene Förderprogramm weiter existieren und dazu beitragen, die Geburtshilfe in Dresden zu sichern.
Denn wie das Motto des diesjährigen Hebammentages deutlich macht sind gute Bedingungen vor, während und nach der Geburt Frauenrechte. Für Schwangere und junge Familien ist eine gute, qualifizierte und vertrauensvolle Begleitung von zentraler Bedeutung und kann den Grundstein für ein Hineinwachsen in die Elternrolle legen.
Pia Barkow, Mitglied im Sozialausschuss für die Fraktion DIE LINKE. erklärt dazu:
„Daher bin ich sehr froh, dass wir im Stadtrat 300.000 € bereitstellen konnten, um diese Förderung der Geburtshilfe in Dresden fortzusetzen können.
„Die Hebammentätigkeit ist für alle Schwangeren und frisch gebackenen Mütter von großer Wichtigkeit und wir müssen alles dafür tun, dass die Hebammen in Dresden ihre Arbeit gut und gerne ausüben können.“
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