Wie am 16. Juni 2014 den Medien zu entnehmen war, soll nach dem Willen der Oberbürgermeisterin das neue Wohnkonzept für Dresden nicht länger unter der Federführung des Baubürgermeisters Marx, sondern nun vom Dezernenten für Ordnung und Sicherheit Sittel erarbeitet werden.
Dazu erklärt Stadträtin Dr. Kris Kaufmann, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau:
"Ein jegliches Konzept basiert auf einer ehrlichen Analyse der gegebenen Situation und formuliert ein strategisches Ziel, welches durch konkrete Mittel erreicht werden soll. Für Dresden heißt dies: Wohnen muss bezahlbar und bedarfsgerecht bleiben.
Der Stadt ist es in der Vergangenheit gelungen, mittels Pseudowissenschaftlichkeit und Zahlenjonglage ein Konzept zu präsentieren, welches nicht nur geschickt verschweigt, wo die eigentlichen sachlichen, baulichen und räumlichen Problemzonen des Wohnungsmarktes sind. Auch Schlüsselaspekte des Wohnungsmarktes, nämlich die Struktur der Nachfragenden und der Nachfrage, der Angebote und der Anbieter sowie die konkreten demographischen und sozialen Bedarfslagen werden darin nicht problemorientiert analysiert.
DIE LINKE hat bereits vor drei Jahren einen sehr konkreten Vorschlag unterbreitet, welche Aspekte ein Integriertes Wohnkonzept umfassen sollte. Dieser Vorschlag (A0419/11, siehe Anhang) betont vor allem, dass man es nur gemeinsam mit unterschiedlichen Akteuren schaffen kann, die zukünftig anstehenden Aufgaben und Gestaltungsnotwendigkeiten zu bewältigen.
Wer glaubt, dass mit einer Verantwortungsrochade alle Probleme gelöst werden, der irrt gewaltig. Herr Sittel und sein Team haben weder eine Ahnung von Prozessen des Wohnungsmarktes noch werden sie zu anderen Schlüssen als Herr Marx (CDU) und Frau Orosz (CDU) kommen - dazu fehlt die politische Motivation.
Bisher hat zudem bekanntlich vor allem Herr Vorjohann (CDU) mit aller Kraft verhindert, dass das vom Rat folgerichtig abgelehnte Konzept mehr sein konnte als ein Papiertiger: Maßnahmen durften kein Geld kosten. Doch auch im Bereich des Wohnens und der Quartiersentwicklung bedeutet Gestalten Geld in die Hand zu nehmen! Hier liegt das eigentliche Problem: Das Ignorieren von Entwicklungen, das Setzen auf die Kraft des Marktes und das Kleinreden von Problemen."
Kategorien: Soziales, Gesundheit und Wohnen, Pressemitteilung, Kaufmann
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