Klepsch: Städtisches Societätstheater darf nicht das Stiefkind der Dresdner Kulturpolitik sein!
Zum Offenen Brief freier Theaterschaffender in Dresden zur Finanzierung des Societätstheaters erklärt Stadträtin Annekatrin Klepsch, kulturpolitische Sprecherin der LINKEN und Mitglied im Beirat des Societätstheaters:
"Mit der Wiedereröffnung des Societätstheaters im Jahr 1999 schufen die Stadt Dresden und die Kulturstiftung der Dresdner Bank ein kulturelles Kleinod mit großer Strahlkraft und eine Bühne für die freie Szene der Darstellenden Kunst. Umso ärgerlicher ist es, dass dieses Kleinod durch den Finanzbeigeordneten Hartmut Vorjohann (CDU) seit Jahren wie ein Stiefkind behandelt wird.
Bei den anderen städtischen Theatern und Ensembles, die als Regiebetriebe geführt werden, scheint es nahezu selbstverständlich, steigende Betriebskosten und Tariferhöhungen im Haushalt zu berücksichtigen. Städtische Aufwendungen wurden zum Teil verdoppelt oder verdreifacht, wie meine Anfrage an die Stadtverwaltung ergab (siehe Anlage). Das Societätstheater hingegen muss seit seiner Eröffnung vor 15 Jahren, mit Ausnahme des aktuellen Doppelhaushaltes, mit dem gleichen Zuschuss auskommen und soll dabei noch künstlerische Avantgarde ermöglichen.
Diese dauerhafte Unterfinanzierung durch die Stadt Dresden geht zu Lasten der Künstlerinnen und Künstler und funktioniert nur mit permanenter Selbstausbeutung.
Auch der Beirat des Societätstheaters scheiterte immer wieder mit seiner Bitte um eine dauerhafte Aufstockung des Zuschusses um bescheidene 50.000 Euro am CDU-Finanzbeigeordneten Vorjohann und an der Oberbürgermeisterin.
Die Entwicklung der großen Dresdner Kultureinrichtungen darf nicht auf Kosten der Freien Szene in Dresden stattfinden! Freischaffende SchauspielerInnen und MusikerInnen dürfen finanziell nicht als KünstlerInnen zweiter Klasse behandelt und mit kaum existenzsichernden Honoraren abgespeist werden.
Deshalb wird sich die Fraktion DIE LINKE in den Haushaltsverhandlungen im Dresdner Stadtrat im Herbst für eine Erhöhung des Zuschusses an das Societätstheater einsetzen."
Dateien: AF2846_14_Zuschuesse_und_Aufwendungen_der_Landeshauptstadt_Dresden_fuer_Kultureinrichtungen.pdf
Kategorien: Kultur, Klepsch, Pressemitteilung
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