Kulturhaushaltentwurf gefährdet künstlerische Arbeit
In der ersten Beratung des neuen Kulturausschusses nach der Kommunalwahl am 4. November wurde unter anderem der Haushaltsentwurf der Verwaltung für den Kulturbereich in den Jahren 2015/2016 in Anwesenheit der IntendantInnen der städtischen Einrichtungen vorgestellt.
Zur gestrigen Beratung des Ausschusses erklärt LINKE-Stadträtin Annekatrin Klepsch, Mitglied im Kulturausschuss:
„Gemessen daran, dass OB Helma Orosz Dresden als Kunst- und Kulturstadt laut ihrer Vision „Dresden 2025“ in einer Spitzenposition sehen möchte, weist der Haushaltsentwurf in die falsche Richtung und entzieht einigen Kultureinrichtungen die künstlerische Arbeitsgrundlage. Bereits mit der Sachkostenkürzung im Jahr 2013 wurden alle städtischen Kultureinrichtungen auf Diät gesetzt.
Diese Hungerkur für die großen Dresdner Kulturbetriebe mit einem Volumen von 651.000 Euro wird nun bereits im Planansatz fortgeschrieben. Künstlerische Innovationen, nationale und internationale Wettbewerbsfähigkeit und eine tarifgerechte Bezahlung des freien künstlerischen Personals sind damit kaum möglich.
Absurd wird der Haushaltsentwurf beim Theater Junge Generation, dessen künstlerischer Etat seit 2002 nicht erhöht wurde, für dessen Spielzeiteröffnung am neuen Standort Kraftwerk Mitte 2016 aber nicht ein Cent bisher vorgesehen ist und auch kein Geld, um die laufenden Inszenierungen an die neue Spielstätte anzupassen.
Die Absenkung der Förderung der Freien Szene um geplante 580.000 Euro ist ebenso eine kalte Dusche für die soziokulturellen Zentren, die Volkshochschule und das Heinrich-Schütz-Konservatorium, die unverzichtbare Basisarbeit in der Dresdner Bildungs- und Kulturlandschaft leisten.
Ich habe mich mit unseren Mitgliedern im Kulturausschuss sowie den StadträtInnen von Grünen und SPD darüber verständigt, dass wir eine gemeinsame Liste an Änderungsvorschlägen in der Haushaltsplanung erarbeiten, um die künstlerische Arbeit der städtischen und freien Dresdner Kultureinrichtungen auch 2015/2016 zu gewährleisten.“
Kategorien: Pressemitteilung, Klepsch
Kommentare
Keine Kommentare zu diesem Beitrag
Hinterlassen Sie einen Kommentar