LINKE startet Postkartenaktion für Wiederbelebung des Sachsenbades in Dresden-Pieschen
Die Fraktion DIE LINKE hat am heutigen Tag eine Postkartenaktion für die Wiederbelebung des Sachsenbades gestartet. Bis Ende März sollen in Pieschen insgesamt 20.000 Postkarten verteilt werden. Diese beinhalten eine Petition zur Wiederbelebung des Sachsenbades.
Diese Postkartenaktion hat einen triftigen Grund: Nach den aktuellen Plänen von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Baubürgermeister Raul Schmidt-Lamontain (Grüne) droht dem Sachsenbad das endgültige Aus als Bad. Stattdessen wird an einem Umbau zu profanen Büroflächen geplant. DIE LINKE kämpft für die Wiederbelebung des in den Jahren 1928/1929 von Stadtbaurat Paul Wolf erbauten Sachsenbades als Bad. Dieses gilt als Musterbeispiel der Architektur der „Neuen Sachlichkeit“ der späten 20iger Jahre in Dresden.
Mit der Petitionspostkarte der LINKEN können sich die Bürgerinnen und Bürger mit folgender Forderung an den Petitionsausschuss der Landeshauptstadt Dresden wenden:
„Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
das Sachsenbad ist seit 1994 dem Verfall preisgegeben. Dabei ist der Bedarf nach einem Schwimmbad in Pieschen besonders groß. Die Stadt will nun das Gebäude verkaufen mit dem Ziel, aus dem Sachsenbad einen Bürokomplex zu machen. Ich fordere, dass das Sachsenbad zeitnah saniert und als Gesundheitsbad ausgebaut wird. Es soll den Bürgerinnen und Bürgern endlich wieder als Bad zur Verfügung stehen!“
LINKEN-Fraktionsvorsitzender André Schollbach erklärt dazu:
„Das Sachsenbad ist ein großartiges architektonisches Dokument der Zeitgeschichte. Mit einem Umbau des Bades zu schnöden Büroflächen würde dem Gebäude das Herzstück entrissen und die Seele geraubt. Das wäre ein großer Frevel. Viele Menschen wünschen sich von ganzem Herzen, dass unter Erhaltung der Architektur wieder ein Bad entsteht. Deshalb kämpfen wir für eine Wiederbelebung des Sachsenbades als Bad. Ein Verkauf samt Totalumbau mit Großraumbüros kommt für uns nicht in Frage.“
Der Pieschener Stadtbezirksbeirat Dr. Joachim Adolphi erklärt:
„Es ist eine Schande, dass es in einem großen Stadtteil wie Pieschen, mitten im reichen Deutschland, nicht möglich sein soll, ein ganzjährig nutzbares Bad zu unterhalten. Der Stolz einer "Kulturstadt" sollte sich auch auf die Lebenskultur ihrer Normalbürger beziehen können. Als Student bin ich dort noch geschwommen, sollten diese Zeiten vor 50 Jahren bessere gewesen sein?“
Die Entwicklung der vergangenen Jahre:
Am 30. November 2016 beauftragte der Petitionsausschuss den Oberbürgermeister, bis zum 30. Juni 2017 eine Vorlage zu erarbeiten und zu prüfen, ob in dem Gebäude ein zeitgemäßes öffentliches Bad eingerichtet werden kann. Sofern die Errichtung eines zeitgemäßen Bades nicht möglich ist, war zu prüfen, ob unter Bewahrung der denkmalpflegerisch bedeutenden Raumstrukturen in dem Gebäude ein teilweise frei finanziertes Bad mit Schwerpunkt Gesundheit, Gesundheitsprävention, Therapie sowie spezielles Schwimmen für Senioren und Schwimmunterricht für Kinder eingerichtet werden kann.
In der dazu erstellten Vorlage „Konzeptausschreibung für das Sachsenbad“ (gleft.de/3AV) vom 12. März 2018 wird ausgeführt: „Die seitens der Denkmalschutzkriterien am geeignetsten bewertete Nutzung ist die Einrichtung eines Gesundheits- bzw. Rehabades, zumal es für eine solche Nutzung große Übereinstimmung mit Bürgerinteressen des Ortsamtes sowie Mietinteressenten gibt.“ Am 28. Juni 2018 beauftragte der Stadtrat den Oberbürgermeister, eine Konzeptausschreibung für das Sachsenbad durchzuführen. Diese Ausschreibung wurde im September 2018 veröffentlicht. Die Ausschreibungsfrist endete am 17. Januar 2019. Gegenwärtig wird durch OB Hilbert (FDP) und Baubürgermeister Schmidt-Lamontain (Grüne) eine Vorlage vorbereitet, mit der dem Sachsenbad nicht nur der Verkauf, sondern auch das endgültige Aus als Bad droht.
(Foto: Bybbisch94/ wikimedia commons)
Kategorien: Pressemitteilung
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