25. February 2014 Katrin Mehlhorn

Mobilität für alle!

Foto: Carsten Jünger/pixelio.de

In der vergangenen Woche haben Sozialbürgermeister Martin Seidel und DVB -Vorstand Rainer Zieschank bekannt gegeben, dass sich die Nutzungsintensität für das Sozialticket in Dresden im letzten Jahr nochmals deutlich erhöht hat und insgesamt 112.000 Tickets verkauft worden sind. Allerdings verknüpfen sie in ihrer Darstellung Aspekte, die nur bedingt etwas miteinander zu tun haben.

Dazu erklärt Stadträtin Katrin Mehlhorn, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Wohnen:

"Zwar ist es erfreulich, dass die Fahrpreisrabattierung von Bus und Bahn in Dresden so gut angenommen wird. Das zeigt auch, dass unsere stetige Forderung nach einem echten Sozialtarif in die richtige Richtung geht. Aber anders als in der städtischen Pressemitteilung dargestellt, steigt dieser Nutzerkreis nicht in erster Linie auf "Bus und Bahn" im Sinne eines ökologischen und großstadtverträglichen Verkehrsverhaltens um, sondern erst einmal überhaupt ein!

Denn ein Auto besitzen viele der 56.237 Dresdnerinnen und Dresdner, die mit Stand 31. Dezember 2013 ein Anrecht auf ein "Sozialticket" im Stadtgebiet hatten, überhaupt nicht. Mobil müssen sie aber trotzdem sein, sei es für Behördengänge, den Arztbesuch oder die grundsätzliche Teilnahme am sozialen Leben. Ein bezahlbarer Zugang zu öffentlicher Beförderung ist insofern kein Luxus, sondern schlichte Notwendigkeit, gerade vor dem Hintergrund, dass der aktuelle Regelsatz beim Arbeitslosengeld II einen Gesamtbetrag von ca. 20 Euro für öffentliche Nahverkehrsleistungen vorsieht, eine reguläre Abo-Monatskarte in Dresden seit November letzten Jahres aber allein schon mit 55 Euro zu Buche schlägt.

Einen wirklichen Anreiz zum Umstieg vom PKW auf öffentliche Verkehrsmittel muss man aber natürlich stellen: Mit einem guten Netz, einer hohen Taktdichte, Barrierefreiheit und vor allem günstigen Fahrpreisen für alle Nutzerinnen und Nutzer."

Kategorien: Pressemitteilung, Soziales, Gesundheit und Wohnen, Mehlhorn

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