Morgen im Stadtrat: Verkaufsoffene Sonntage, Ostmoderne, Verkehrsgestaltung - aber ein Skiweltcup in Dresden?
Am Donnerstag stehen die verkaufsoffenen Sonntage in der Adventszeit und Ladenöffnungen an Sonntagen "aus besonderem regionalen Anlass" für Stadtteilfeste wie beispielsweise die "Bunte Republik Neustadt", das "sankt pieschen" und das "Elbhangfest" auf der Tagesordnung des Stadtrates. Rot-Grün-Rot hatte im vergangenen Jahr eine gemeinsame Lösung gefunden, die verkaufsoffene Sonntage begrenzt und für Klarheit und Verlässlichkeit in Dresden bei Handelseinrichtungen und den Beschäftigten sorgt.
Dazu erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, André Schollbach:
"Uns ist es wichtig, der Kommerzialisierung in unserer Gesellschaft Grenzen zu setzen. Ein Tag in der Woche sollte sich von der Geschäftigkeit der Werktage unterscheiden. Vor allem sollten wir auch an die Verkäuferinnen und Verkäufer denken, die gerade in der Adventszeit großen Belastungen ausgesetzt sind und ihnen wenigstens den Sonntag im Kreise ihrer Familien gönnen."
Zukunft für Gebäude mit Geschichte
Die ehemalige Robotron-Kantine in der Lingnerstadt ist als Gebäude der Ostmoderne fast 50 Jahre nach ihrer Entstehung in einem nahezu unveränderten Zustand und intakt. Zeitnah soll nun durch den Oberbürgermeister geprüft werden, ob die Robotron-Kantine und Bauten der 1960er Jahre als Baudenkmale geschützt werden können.
Dazu erklärt LINKE-Stadtrat Tilo Wirtz:
"Wie Rundkino, Prager Straße und Kulturpalast steht auch das ehemalige Robotron-Areal in der Lingnerstadt für den Durchbruch der DDR-Architektur Ende der sechziger Jahre hin zu Internationalen Moderne. Weil die Robotron-Kantine beispielhaft für einen Bautyp steht und weil die mit der Außengestaltung abgestimmte Innenarchitektur unverändert erhalten ist, liegt für DIE LINKE. im Stadtrat die Denkmalwürdigkeit des Bauwerkes auf der Hand. Nicht zuletzt spricht die baukünstlerische Gestaltung im Inneren für die Wertigkeit der Architektur."
So geht moderne Verkehrsgestaltung!
Elf Jahre nach der Beauftragung durch den Stadtrat wird am Donnerstag das breit diskutierte Radverkehrskonzept für Dresden auf den Weg gebracht. Mit der Einrichtung intermodaler Mobilitätspunkte wird Dresden Vorbild auf dem Gebiet der nachhaltigen Verkehrsentwicklung.
Stadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann, Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr:
"Mit dem Radverkehrskonzept und der Einrichtung von Mobilitätspunkten werden wir gleich zwei wichtige Bausteine für einen modernen und sauberen urbanen Verkehr beschließen. Wir stärken den Radverkehr und setzen und beim motorisierten Verkehr auf nachhaltige Lösungen - u.a. auf Carsharing und Elektromobilität. So geht Verkehrsgestaltung!"
Und zum Schluss: Ein Skiweltcup in Dresden?
Die Verwaltungsvorlage sieht eine Beteiligung mit öffentlichen Geldern von 300.000 Euro am FIS-Skiweltcup vor, der im Jahr 2018 (und in den Folgejahren bis 2022) am Dresdner Königsufer ausgetragen werden soll. In der Bevölkerung wird dieser Skiweltcup eines privaten Veranstalters kontrovers diskutiert.
LINKE-Fraktionsvorsitzender André Schollbach:
"Ein Ski-Weltcup sollte in einem Wintersportort ausgetragen werden und nicht im Dresdner Elbtal, wo der erforderliche Schnee unter Einsatz von viel Energie künstlich hergestellt werden muss. Es wäre klüger, wenn sich Dresden auf die Weiterentwicklung der Stärken als Kunst- und Kulturstadt konzentrierte und nicht auf jedes Pferd aufspränge, das gerade des Weges kommt. Wir sind nicht der Auffassung, dass man dem Trend zur Eventisierung und Beliebigkeit nachgeben und dies auch noch mit Steuermitteln aus öffentlichen Kassen finanzieren sollte."
Kategorien: Pressemitteilung, Schollbach, Wirtz, Dr. Schulte-Wissermann
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