RGRO stärkt Oberbürgermeister Hilbert den Rücken bei Unterbringung von Asylsuchenden
Christiane Filius-Jehne, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Es muss Priorität haben, dass Menschen nicht bei diesen Temperaturen in Zelten leben müssen. Das Zeltlager in der Bremer Straße muss vollständig geleert werden, um eine winterfeste Unterbringung gewährleisten zu können. Daher finden wir es richtig, dass die Stadt kurzfristig auch auf Turnhallen ausweicht. Wir danken ausdrücklich den betroffenen Sportvereinen für ihr solidarisches und mitmenschliches Verhalten, wohlwissend, wie groß die Einschränkungen für sie sind.“
André Schollbach, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE:
„Wir dürfen es nicht zulassen, dass rechtsradikale Hetzer die aktuelle Situation missbrauchen, um ihr fremdenfeindliches Süppchen zu kochen und Angst in der Bevölkerung zu schüren. Es ist dringend ein geordneter und transparenter Prozess der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen nötig - sowie ein Ende der Chaospolitik des sächsischen Innenministers.“
Dana Frohwieser, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD:
„Die Dresdnerinnen und Dresdner können und werden ihren Beitrag der Solidarität mit den Menschen zu leisten, die aus ihren Heimatländern flüchten müssen. Deren Unterbringung und Integration müssen jetzt alle Kommunen im Land gemeinsam meistern. Wir bitten die Menschen in unserer Stadt: Viele von Ihnen engagieren sich bereits mit Spenden, Sprachkursen und vielem mehr für die Geflüchteten. Bitte bleiben Sie so offenherzig und großzügig, behalten Sie Ihren Mut und Ihre Kraft. Und wer dies bisher noch nicht getan hat, schließen Sie sich denjenigen an, die diese Menschen hier in Dresden willkommen heißen.“
Oberbürgermeister Dirk Hilbert informierte heute nachmittag die Fraktionsvorsitzenden des Dresdner Stadtrates über den heutigen Asyl-Gipfel mit Vertretern der Sächsischen Regierung, aus Landkreisen und den Kommunen, bevor er sich mit einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit wandte:
Stadt Dresden bringt kurzfristig fast 500 Flüchtlinge unter
Vier Turnhallen werden als Unterkünfte genutzt
„Unser wichtigstes Ziel ist es, den Menschen, die in Dresden Zuflucht suchen, eine gute Übergangsunterkunft zu bieten“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Die Zeltstadt in der Bremer Straße ist für die kühlen Herbst-Temperaturen nicht mehr geeignet. Daher wird die Stadt Dresden ab sofort vier Turnhallen zur Unterbringung von Flüchtlingen nutzen.“
Das betrifft folgende vier Objekte:
· Turnhalle Ginsterstraße 3 59 Plätze
· Turnhalle Thäterstraße 59 Plätze
· Turnhalle Terrassenufer 40 Plätze
· Turnhalle Schleiermacherstraße 70 Plätze
Das Land Sachsen hat die Landeshauptstadt Dresden kurzfristig informiert, dass neben den für diese Woche geplanten 98 Flüchtlingen, weitere 400 asylsuchende Menschen in Dresden unterkommen müssen. So sollen heute, 30. September 2015, 98 Personen in Dresden in einer Unterkunft untergebracht werden, morgen und übermorgen jeweils weitere 200 Personen.
Die bereitstehenden Objekte in der Podemusstraße und der Heidenauer Straße sowie verfügbare Wohnungen bieten nur für knapp 300 Flüchtlinge Platz. Turnhallen sind die einzige Möglichkeit, kurzfristig und relativ unkompliziert eine Unterkunft für die Asylsuchenden bereit zu stellen. Dafür stattet die Stadt diese in kürzester Zeit mit dem erforderlichen Inventar aus: Klappbetten, einschließlich Decken und Bettwäsche sowie Tische, Stühle und Kleinmobiliar.
Das Sozialamt ist derzeit noch mit verschiedenen Betreibern im Gespräch, die die Versorgung der Flüchtlinge übernehmen sollen. Bis dahin erledigen Sozialarbeiter und weitere Mitarbeiter aus dem Amt diese Aufgabe selbst. Für die Sicherheit in und um die Hallen sind private Sicherheitsdienstleister beauftragt.
Die vier genannten Turnhallen stehen ab sofort dem Vereinssport nicht mehr zur Verfügung. Das betrifft in der Ginsterstraße einen, in der Thäterstraße acht, auf dem Terrassenufer 13 und in der Schleiermacherstraße drei Vereine oder andere Nutzer. Verschiedenste Sportarten sind betroffen: u. a. Volleyball, Badminton, Karate, Zumba, Fußball, Judo, Rollkunstlauf und auch der Behindertensport. Der Sportstättenbetrieb bemüht sich, für die betroffenen Vereine und Nutzer alternative Hallen zu finden, was nicht in allen Fällen realisiert werden kann. Da die Kapazitäten so gut wie ausgeschöpft sind, sind neue Nutzungszeiten schwer zu finden. Der Eigenbetrieb Sportstätten hat heute Vormittag die Vereine telefonisch und per E-Mail informiert.
„Natürlich ist der Wegfall der Hallen für den Vereinssport ein großer Einschnitt, aber das Wohl der hilfesuchenden Menschen wiegt noch schwerer. Ich werbe hiermit um das Verständnis der Sportlerinnen und Sportler. Auch die umliegenden Anwohnerinnen und Anwohner bitte ich, diese kurzfristige Handlung zu entschuldigen. Wir müssen in schwierigen Zeiten kurzfristige Lösungen finden und schnell handeln“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert.
Kategorien: Schollbach, Pressemitteilung
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