Rot-Grün-Rote Stadtratsmehrheit unterstützt die „Universitätsschule“ und bringt konkreten Beschluss auf den Weg
Mit einem Positionspapier vom 9. Mai 2017 haben sich Eltern, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/innen der 101. Ober- und der 102. Grundschule verzweifelt hilfesuchend an den Stadtrat gewandt. Im heutigen Ausschuss für Bildung haben die Fraktionen von LINKEN, GRÜNEN und SPD einen Vorschlag auf den Weg gebracht, der eine gemeinsame Diskussion über die bildungspolitische Aufwertung der Schulstandorte an der Pfotenhauer Straße in Gang bringen könnte, der diese Sorgen aufnimmt und vielleicht Abhilfe schafft. Die Eilbedürftigkeit, die die Stadtverwaltung in diesen Prozess gebracht hat, ist zwar bedauerlich, aber auch eine Chance, schnell etwas zu bewegen, um die beiden bestehenden Schulen am Standort aufzuwerten.
Im nächsten Schuljahr sollte sich Zeit genommen werden, diesen Prozess konstruktiv gemeinsam zu gestalten. Gleichzeitig ermöglicht der Vorschlag die Gründung der Universitätsschule zum Schuljahr 2018/19 am Standort Berthelsdorfer Weg in kommunaler Trägerschaft.
Dazu Dana Frohwieser, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:
„Ich kann nicht nachvollziehen, in welcher bildungspolitischen Nebelfahrt sich die Stadt Dresden gerade befindet. Seit inzwischen sieben Monaten liegt der Schulnetzplanentwurf vor, ursprünglich sollte der Schulnetzplan 2017 nach Einarbeitung der Stellungnahmen aus der öffentlichen Beteiligung im Stadtrat im Juni beschlossen werden. Seither ist nichts passiert. Statt endlich die Vorlage zum Schulnetzplan auf den Tisch zu bringen, schlägt Bildungsbürgermeister Vorjohann (CDU) jetzt eine Vorgründung eines Gymnasiums vor, kaum 400 Meter entfernt vom neugebauten Gymnasium Tolkewitz. Welche Überlegungen es für den endgültigen Standort des Gymnasiums gibt, verrät er dem Stadtrat jedoch nicht. Sieben Monate nach Vorlage des Schulnetzplanentwurfes sind solch zentrale Fragen noch nicht beantwortet? Müssen wir davon ausgehen, dass hier jegliche bisherige Überlegungen über den Haufen geworfen werden, weil sie einem neuen Bürgermeister nicht genehm sind?“
Anja Apel, schulpolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE, führt fort:
„In schulpolitischen Fragen sehen wir mit großer Sorge verheerende Fehlentwicklungen. Nach jahrelangen Schulschließungen und Vernachlässigung der Bausubstanz, verzeichnen wir jetzt Stadtviertel, in denen die schulischen Angebote sträflich vernachlässigt werden. Vom Standort der 102. Grundschule Johanna und der 101. Oberschule Johannes Gutenberg in der Johannstadt erhalten wir Hilferufe von Eltern, Lehrkräften und SozialpädagogInnen. Gorbitz verliert im kommenden Jahr mit dem Umzug des Gymnasiums Südwest ein zentrales Bildungsangebot. Prohlis ist schon lange politisch abgehängt in dieser Stadt. Obwohl die Stadtratsmehrheit Geld für die Sanierung des Standortes Boxberger Straße eingestellt hat, passiert hier nichts. Wir sind nicht bereit, hier länger zuzusehen.“
Ulrike Caspary, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im Stadtrat:
„Pädagoginnen und Pädagogen der Exzellenzuniversität TU Dresden haben schon lange ein Konzept vorgelegt, was der Stadt Dresden einen Ausweg aus ihrer bildungspolitischen Misere aufzeigt, eine moderne, partizipative und inklusive „Universitätsschule“. Obwohl der Stadtrat schon im Januar 2017 beschlossen hat, dass die Stadt dieses Projekt unterstützen und zum Schuljahr 2018/19 in kommunaler Trägerschaft auf den Weg bringen soll, legt die Stadtverwaltung den InitiatorInnen um Professorin Langner, die ausdrücklich von der Universitätsleitung um Rektor Prof. Müller-Steinhagen unterstützt werden – finanziell wie ideell – mehr Steine in den Weg als sie sie aus dem Weg räumt. Deshalb werden wir im Stadtrat am 22. Juni die Gründung der Universitätsschule zunächst am Standort Berthelsdorfer Weg in Auftrag geben. Wir hoffen, dass die Stadtverwaltung sich diesem innovativen Projekt nun nicht länger verschließt, das ein strahlender Baustein einer echten Zukunftsstadt Dresden sein kann.“
Dateien: 2017-06-13-IF_Ers_A_Errichtung_des_Gymnasiums_Seidnitz.pdf
Kategorien: Pressemitteilung, Apel
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