Mit den Bauten der Architektur der Ostmoderne wurde und wird vielfach ein frevelhafter und respektloser Umgang gepflegt. Hier sind beispielsweise die rücksichtslose Zerstörung des Fußgängertunnels am Neustädter Markt oder der Abriss des Robotron-Gebäudes an der Lingnerallee mit dem unwiederbringlichen Verlust wertvoller Bleiglasfenster zu nennen. Die Fraktion DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass Bauwerke der Ostmoderne bewahrt und mit Respekt behandelt werden. Zu zwei Bauwerken hat sie nun Anträge im Stadtrat gestellt:
Antrag zu Sanierungs- und Finanzierungskonzeption für Fernsehturm
Bislang hat der Dresdner Stadtrat keine belastbaren Entscheidungen zur Zukunft des Dresdner Fernsehturms sowie zu dessen Sanierung und deren Finanzierung getroffen. In dieser Woche wird sich der Stadtrat mit einem entsprechenden Antrag (siehe Anlage) der LINKEN befassen, der u.a. die Erarbeitung einer „Sanierungs- und Finanzierungskonzeption für die Wiedereröffnung des Fernsehturms in Dresden“ zum Inhalt hat. Bislang wurde im Auftrag der Stadt Dresden lediglich eine Machbarkeitsstudie für die Wiedereröffnung des Fernsehturms sowie eine Konzeptstudie zu dessen Betreibung erarbeitet. Als Grundlage für weitere Entscheidungen sowie um die Fördermittel des Bundes und etwaige Fördermittel des Freistaates Sachsen abrufen zu können, bedarf es einer konkreten Sanierungs- und Finanzierungskonzeption, die sich eingehender mit den zu lösenden Problemen auseinandersetzt.
Mit dem Antrag soll der Oberbürgermeister zudem beauftragt werden, sich dafür einzusetzen, dass sich der Freistaat Sachsen an den Kosten der für eine Wiedereröffnung des Fernsehturms notwendigen Baumaßnahmen beteiligt. Am 08. November 2018 hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entschieden, im Rahmen der Denkmalförderung finanzielle Mittel bereitzustellen. Dies soll nun durch den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden offiziell begrüßt werden. Über die Mittel des Bundes hinaus ist jedoch auch eine Beteiligung des Freistaates Sachsen an den entstehenden Kosten erforderlich.
Antrag für Erhalt der „Robotron-Kantine“
Weiterhin hat DIE LINKE einen Antrag (siehe Anlage) für den Erhalt der Robotron-Kantine an den Stadtrat gestellt, um deren Abriss zu verhindern. Zudem soll ein „Runder Tisch“ zur künftigen Nutzung des Gebäudes als innerstädtischer Kultur-, Wissenschafts- und Begegnungsort einberufen werden. An dem Runden Tisch sollen nach dem Vorschlag der LINKEN Vertreter der Stadtverwaltung, des Stadtrates, Kulturschaffende sowie Vertreter des Kunsthauses Dresden und des Projekts Open Future Lab teilnehmen. Zur Begründung des Antrags argumentiert die Fraktion auch mit der Kulturhauptstadtbewerbung: „Schließlich spricht auch die Bewerbung der Landeshauptstadt Dresden um den Titel der Kulturhauptstadt 2025 dafür, die ‚Robotron-Kantine’ als einen Ort der Kultur, des Dialogs und der Kreativität zu entwickeln. Dieses Vorhaben soll als Bestandteil der Kulturhauptstadtbewerbung verstanden werden und diese stärken.“
Dazu erklärt Marco Dziallas, von der Initiative Ostmodern:
„Bei dem Fernsehturm und der Robotron-Kantine handelt es sich um prägende Beispiele der Ostmoderne, die erst mit ihrer Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit wieder stärker ins Bewusstsein rücken können. Beide Orte eignen sich hervorragend, um Stadtgeschichte zu zeigen, in die Zukunft zu denken, öffentliche Räume zu schaffen und Nachhaltigkeit zu beweisen.“
Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE, André Schollbach:
„Mit den Bauten der Architektur der Ostmoderne wurde und wird vielfach ein frevelhafter und respektloser Umgang gepflegt. In diesem Zusammenhang sei an die rücksichtslose Zerstörung des Fußgängertunnels am Neustädter Markt erinnert. Wir setzen uns dafür ein, dass die Bauwerke der Ostmoderne bewahrt und mit Respekt behandelt werden.“
Dateien: A0508_18_Robotron_01.pdfA0511_18_Sanierungs-_und_Finanzierungskonzeption_fuer_die_Wiedereroeffnung_des_Fernsehturms_in_Dresden_01.pdf
Kategorien: Pressemitteilung, Schollbach
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