Servicewüste Gagfah - Alternativen müssen her!
Am 03. Juni berichtete die Sächsische Zeitung „Gagfah treibt Mieter zur Verzweiflung“. Wohl wenige Gagfah-Mieter in Dresden werden stolz sein, eine Wohnung im nunmehr größten Immobilienunternehmen Europas mieten zu dürfen. Spätestens im dritten Quartal 2015 wird aus der Gagfah dann eine Vonovia. Der Dresdner Bestand der ehemaligen kommunalen Woba macht dann mit ca. 37.500 Wohnungen mehr als ein Zehntel des Wohnungsbestandes des Unternehmens aus.
Dazu Kris Kaufmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Dresdner Stadtrat:
„37.500 Wohnungen und kein einziger direkter Ansprechpartner für die Mieterschaft vor Ort. Das kann definitiv nicht von einem gelungenen Servicekonzept zeugen. Immer wieder gibt es bei der aktuellen Gagfah Ärger mit fehlenden Ansprechpartnern, trotz Service-Hotline, und Nicht-Reaktionen auf Briefe von Mietern, die Klärungsbedarf insbesondere bei Mieterhöhungen und steigenden Nebenkostenabrechnungen bzw. -abschlägen haben. Eine Rückantwort seitens des Vermieters ist im Normalfall ein Selbstverständnis. Bei der Gagfah jedoch ist dem seit langem nicht mehr der Fall. Längst ist die Dependance in Dresden ausschließlich auf das Neukundengeschäft fixiert. Der Rest der Mieter wird aus Berlin oder Bochum „bearbeitet“.
Ich fordere deshalb die Gagfah auf, mit den Problemlagen und Belangen ihrer eigenen Mieterschaft fair und angemessen umzugehen und ihrer Verantwortung als größter Vermieter Dresdens endlich gerecht zu werden.
Die Dresdnerinnen und Dresdner sollten sich nicht mehr auf den Goodwill großer privater Wohnungsgesellschaften verlassen müssen. Ein wirklicher Garant für mieterorientierten Service wäre die städtische Wohnungsgesellschaft, die Rot-grün-rot-orange auf den Weg gebracht hat. Die Dresdnerinnen und Dresdner haben bald eine Alternative und der Gagfah bleibt nichts anderes übrig als nachzuziehen.“
Kategorien: Stadtentwicklung und Bau, Kaufmann, Pressemitteilung
Zur Erinnerung: der Woba-Verkauf wurde von Teilen der Linke-Fraktion mit beschlossen. Es mutet seltsam an, nun von einer Heuschrecke, deren Geschäftszweck Gewinnmaximierung ist, einen fairen Umgang mit Mietern zu verlangen. Und daraus resultierend wurden danach allein mit dem Abriss der Stern-Häuser in Nickern mal eben 1500 vollkommen intakte Wohnungen "vom Markt genommen", gefördert mit über 6 Mio. EUR. In der heutigen Situation wären die Wohnungen ein Segen gewesen.