21. October 2014 Kerstin Wagner

Verfolgungsjagden in der Innenstadt: Polizei angesichts islamfeindlichen Aufmarschs überfordert

Foto: NicoLeHe / pixelio.de

Gestern Abend fand eine Demonstration der selbsternannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", einer offen islamfeindlichen Bewegung mit ca. 200-300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der Dresdner Innenstadt statt. Die Polizei war offensichtlich völlig überfordert und war nicht in der Lage, den äußerst aggressiv auftretenden Demonstrationszug abzusichern, so dass Gegendemonstranten und 'links' aussehende Passanten und Passantinnen wiederholt massiv angegriffen wurden. Besonders in den Straßenzügen rund um die Frauenkirche fanden laut Augenzeugenberichten regelrechte Verfolgungsjagden statt. Die Polizei, die lediglich mit vier Streifenwagen vor Ort war, empfahl den Gegendemonstranten vom Ort des Geschehens zu verschwinden.

Dazu erklärt LINKE-Stadträtin Kerstin Wagner:

"Während, wie zum Beispiel am letzten Mittwoch in der Dresdner Neustadt, friedliche linke Demonstrationen regelmäßig von massiver Polizeipräsenz begleitet werden, ist die Stadtverwaltung offensichtlich nicht in der Lage, ihre Bürgerinnen und Bürger zu schützen, wenn Feinde von Demokratie und Toleranz durch die Innenstadt ziehen und Menschen auf offener Straße verfolgen und angreifen. Dies zeigt einmal mehr, dass die Behörden die Gefahr rechter Gewalt nicht ernst genug nehmen und nicht gewillt oder in der Lage sind, Bürgerinnen und Bürger, die ihr Recht auf gewaltfreien Protest in Sicht- und Hörweite solcher Aufmärsche wahrnehmen, ausreichend zu schützen. Dresden muss einen aktiven Beitrag leisten, um gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Ausgrenzung keinen Raum mehr zu geben, auch von Verwaltungsseite."

Kategorien: Wagner, Pressemitteilung

Kommentare

Ramgeis 27.10.2014, 22:25 Uhr
Gravatar: Ramgeis

Aus meiner Sicht richtet sich diese Demonstration der „Pegida“ eher gegen undemokratische und intolerante Ideologien wie dem Islamismus. Wobei auch der "friedliche Islam" alles andere als tolerant ist, und hier meine ich nicht den ehrlichen Muslim, sondern diese Ideologie insgesamt. Ich habe gerade alle 32 arabische und nicht arabische islamische Staaten bezüglich Staatsreligion, Toleranz gegen Andersgläubige, sexuelle Minderheiten, Scharia, absurde Strafen, Frauenrecht usw. usf. untersucht: ein erschreckendes Bild! Diese Zustände möchte ich weder für die Muslime noch für die anderen Einwohner hier. Leider werden dies Fragen und Problem von allen demokratischen Parteien verdrängt, verharmlos oder gar ignoriert. Jeder der dies nicht hinnehmen will, steht (leider) automatisch in der "rechten Ecke".

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