23. June 2017

Verwaltung behindert Innovation im Schulbereich – Rot-Grün-Rot kämpft weiter für die Universitätsschule!

Foto: Joerg Trampert / pixelio.de

Im Januar 2017 beschloss der Dresdner Stadtrat, die Einrichtung eines Schulversuches zum Schuljahr 2018/2019 zu unterstützen. Es soll eine kommunale Bildungseinrichtung, initiiert und unterstützt von Bildungswissenschaftlern/-innen der TU Dresden, werden. Leider hat die Verwaltung keinerlei Schritte im Sinne dieses Beschlusses unternommen. Deshalb haben die Fraktionen von LINKEN, GRÜNEN und SPD das Heft in die Hand genommen und die Vorlage des Oberbürgermeisters zur Gründung einer anderen Schule im Bildungsausschuss entsprechend verändert, um im heutigen Stadtrat auch die Gründung der Universitätsschule zu debattieren. Der Oberbürgermeister nahm das Thema heute aber überraschend von der Tagesordnung. Um dennoch rechtzeitig einen Beschluss zur Gründung herbeizuführen, haben LINKE, GRÜNE und SPD einen Eilantrag eingereicht, der nach der Sommerpause im Ortsbeirat Altstadt, im Bildungsausschuss und im nächsten Stadtrat am 17. August behandelt werden soll.

Dazu Anja Apel, Schulpolitikerin der LINKEN:

"Dresden will eine Zukunftsstadt sein, sie wirbt um Projekte. Menschen werden aufgefordert, Ideen und Visionen für die Zukunft Dresdens zu entwickeln und zu erproben. Hier haben wir ein Vision, von Wissenschaftlern/-innen der TU entwickelt, die bereits vor einem Jahr vorgestellt wurde und da lautet die Antwort der Verwaltung, das dauert 5-6 Jahre. Das können wir nicht hinnehmen."


Dana Frohwieser, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

"Die Begründung des Oberbürgermeisters, der Ortsbeirat Altstadt sei nicht beteiligt worden, ist ein lächerliches Scheinargument. Die ursprüngliche Vorlage des Bildungsbürgermeisters soll mit der Brechstange durchgedrückt werden. Darin ging es um die Vorgründung des Gymnasiums für den Dresdner Osten am Berthelsdorfer Weg, 400m neben dem neugebauten Gymnasium Tolkewitz. Der politische Wille ist fraktionsübergreifend ein anderer. Die betroffenen Ortsbeiräte von Leuben und Prohlis hat der OB dazu auch nicht befragt. Hier soll schlicht ein innovatives Schulprojekt, zu dem sich der Stadtrat bereits bekannt hat, verhindert werden."

Ulrike Caspary, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, ergänzt:

"Uns ist wichtig, die Versuchsschule in kommunaler Trägerschaft zu gründen, um Kindern den Besuch zu ermöglichen ohne Schulgeld zahlen zu müssen. Sie profitieren im Unterricht von den neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen, gleichzeitig wird die Schule auf ganz Dresden ausstrahlen. Hier entsteht eine Schule, die zu Diskussionen unter Dresdner Lehrerinnen und Lehrern anregen und die durch den engen Kontakt zur Wissenschaft neue Impulse in die Schullandschaft geben kann."

Die Stadträtinnen von Rot-Grün-Rot hatten in den letzten Tagen sehr intensive Gespräche, u.a. mit der Schulleiterin der 101. Oberschule. Diese hatte gemeinsam mit der 102. Grundschule den Stadtrat um Unterstützung gebeten, damit beide Schulen nicht länger mit sozialen Herausforderungen allein gelassen werden, sondern einen integrativen und inklusiven Unterricht machen können, der Kindern aus den sogenannten bildungsfernen Schichten und von Geflüchteten alle Bildungschancen eröffnet. Dabei zeigte sich, dass die Schule nicht nur einen gemeinsamen Standort der Oberschule mit einem Gymnasium begrüßt, sondern sich auch für die Gründung der Universitätsschule im eigenen Gebäude offen zeigt. Dem folgt nun der Eilantrag, da eine Schulgründung zum Schuljahr 2018/19 jetzt zwingend eines Beschlusses bedarf, um die Genehmigung durch das Kultusministerium rechtzeitig erhalten zu können.

Kategorien: Pressemitteilung, Apel

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