Der Schulnetzplan sieht die Einrichtung eines Gymnasiums in Prohlis ab dem Schuljahr 2014/2015 vor. Die Bildungsagentur lehnte dies ab, da es nur 11 Anmeldungen für die 5. Klasse gab. Daraufhin beauftragte der Stadtrat in einem interfraktionellen Antrag (DIE LINKE, SPD, Bündnis 90/Die Grünen) die Oberbürgermeisterin, sich nochmals für die Eröffnung einzusetzen. Nun wurde den StadträtInnen mitgeteilt, dass die Bildungsagentur dennoch an ihrem Votum festhält und nach eigenen Worten „kein öffentliches Bedürfnis“ nach einem Gymnasium in Prohlis bestehe. Eine Einrichtung in diesem Jahr steht damit wieder in Frage.
Dazu erklärt LINKE-Stadträtin Dr. Margot Gaitzsch, Stadträtin aus dem Ortsamtsbereich Prohlis:
Die Bürgermeisterin geht leichtfertig mit Stadtratsbeschlüssen um. Sie belässt es bei einer sachten Nachfrage, von wirklichem Einsatz für die Umsetzung eines geltenden Beschlusses, also für die Eröffnung des Gymnasiums noch in diesem Schuljahr kann jedoch nicht die Rede sein. So werden gleich zwei Chancen vertan:
1. Es werden zu wenig Plätze an Dresdens Gymnasien bereitgestellt.
2. Es gibt sehr wohl ein „öffentliches Bedürfnis“. Das Wohngebiet Prohlis verfügt über eine gute Anbindung an den ÖPNV, fußläufig erreichbare Geschäfte sowie die Schwimmhalle und das Freibad. Gute Voraussetzungen und dennoch: Wer für die Lebendigkeit und Attraktivität von Prohlis sorgen will, der muss auch einen erreichbaren Gymnasiumsstandort vorhalten. Auch in Prohlis müssen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, das Abitur abzulegen.
Frau Oberbürgermeisterin Orosz: Stehen Sie zu Ihrem Wort, die Prohliserinnen und Prohliser in Ihrem Bestreben zu unterstützen, das Wohngebiet attraktiver zu machen!
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Sehr geehrte Frau Gaitzsch,
die Vertreter der SBA und des SVA haben in der Ortsbeiratssitzung Prohlis letztes Frühjahr versprochen, das bis zur Anmeldung für das Schuljahr 2015/16 alles besser wird, ein Schulleiter mit Konzept präsentiert wird, das Jahr der Nichteröffnung für bauliche Instandsetzung genutzt wird usw. Passiert ist nichts davon. Der Infoabend war genauso schwammig wie letztes Jahr, die Schule und die Schulumgebung immer noch in einem traurigen Zustand. Und nun wundert man sich wieder über die nur 9 Anmeldungen - und meint dieses Gymnasium wird im Dresdner Osten nicht gebraucht. Das macht mich richtig wütend, denn es gibt ja viele Kinder mit Gymnasialempfehlung hier - die melden sich aber an den "guten" und völlig überfüllten Gymnasien im Stadtzentrum an (Bürgerwiese, Marie Curie). Könnten Sie sich dafür einsetzen, dass das Gymnasium doch geöffnet wird ? Man sieht ja an den Anmeldezahlen von Gymnasium Süd/West und Bürgerwiese das neue Schulen meist mit wenig Anmeldezahlen starten und dann die nächsten Jahre, wenn alles läuft, viel mehr Anmeldungen bekommt. Mich macht es traurig, dass Prohlis immer mehr als sozial schwieriges Viertel betrachtet wird und schon von vornherein kein Versuch unternommen wird, daran etwas zu ändern. Das Gymnasium täte dem Stadtteil sehr gut - und wahrscheinlich auch dem einen oder anderen gutsituierten Schüler aus z.B. Striesen oder Kleinzschachwitz. Wir gehörten letztes Jahr zu den 11 Anmeldern, die viele Vorteile in einer Schulneugründung sahen. Leider kam es nicht so und wir hatten arge Probleme unser Kind an einem anderen Gymnasium unterzubringen. Nächstes Jahr steht der Schulwechsel beim nächsten Kind an - ob wir allerdings diese Zitterpartie noch einmal wagen - ich glaub es nicht. Wir wohnen übrigens nicht in Prohlis, aber in einem angrenzenden Stadtteil. Aber abgesehen von 2 privaten, total überrannten Gymnasien, gibt es hier kein Gymnasium in der Nähe. Das nächste wäre das Hülße in Reick - aber auch das ist von Luga, Kleinzschachwitz, Nickern, Lockwitz usw. ein ganzes Stück Fahrt mit dem ÖPNV. Deshalb wird das Gymnasium Prohlis gebraucht. Mit freundlichen Grüßen
Familie Gierth