Zehngeschosser in der sogenannten Hafencity lenken vom Grundproblem ab
Es ist erfreulich, dass USD ("Unser schönes Dresden"), nachdem es bisher in Dresden die Öffentlichkeit gemieden hat wie der Teufel das Weihwasser, endlich mit seinen Plänen und Höhenvisualisierungen die Diskussion mit der Öffentlichkeit sucht. Ähnlich wie an der Freiberger Straße, an welcher aktuell ein Bauvolumen geschaffen wird, was nicht nur anrainende Eigentümer, sondern auch Bewohnerinnen und Bewohner zu starker Kritik veranlasste, dürften jedoch auch hier zum heutigen Zeitpunkt die meisten Messen gesungen sein.
Dazu erklärt Kris Kaufmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin:
"Die Frage der baulichen Höhe in unmittelbarer Ufernähe ist zu recht ein Aspekt, der die Gemüter innerhalb Dresdens bestimmt. Diskussionen um eine zehn- oder achtgeschossige Bebauung sind natürlich prinzipiell richtig. Sie lenken jedoch vom eigentlichen Grundproblem ab:
Am Neustädter Hafen soll ein Wohngebiet entstehen, welches wie auf einem höhergestellten Tablett Wohnraum mitten im Überschwemmungsgebiet schaffen soll. Die gesamte Fläche wird einer 100 %igen Versiegelung durch die von USD geplante überflutbare Tiefgarage zugeführt. Im Falle eines erneuten Hochwassers erfreut sich die baulich höhergelegte Bebauung einer prominenten Insellage.
Die baulich zu realisierende Dichte in dieser Ufernähe sucht ihresgleichen in Dresden. Mir ist in dieser Stadt kein Investitionsvorhaben bekannt, das in den vergangenen 50 Jahren so nah am Wasser gebaut wurde. Die im Bebauungsplan eingezeichneten Grünbereiche indes, befinden sich zumeist nicht in den Händen der USD. Dort, wo einst mit EFRE-Fördergeldern finanzierte Beachvolleyballfelder entstanden, ist Ausgleichsgrün geplant. Eine nachhaltige und im Sinne der Gesamtstadt verträgliche Stadtplanung sieht anders aus. DIE LINKE fordert deshalb die Oberbürgermeisterin auf, sich zeitnah mit dem Thema des nachhaltigen Hochwasserschutzes und der Gebietsverträglichkeit auseinanderzusetzen. Ein entsprechender Antrag der LINKEN liegt der Oberbürgermeisterin bereits vor."
Kategorien: Pressemitteilung, Stadtentwicklung und Bau, Hafencity, Kaufmann
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