In seiner Sitzung am 19. Juni 2014 liegt dem Stadtrat das Konzept "Erinnerung vielfältig gestalten – Erinnerungskulturelle Grundlagen der Landeshauptstadt Dresden" zur Beschlussfassung vor.
Bei der Erarbeitung verständigten sich in einem zeitweiligen Ausschuss die Fraktionen des Stadtrates auf Schwerpunkte und Prozesse im politischen Umgang mit der Geschichte der Stadt Dresden. Dabei hat die Fraktion DIE LINKE unter anderem folgende Punkte eingebracht:
DIE LINKE setzt sich für eine Würdigung der Opfer von Krieg und Faschismus auf dem Nordfriedhof ein. Neben den Gräbern von Offiziersfamilien und später von Gefallenen beider Weltkriege sind auf dem Friedhof auch Opfer der Militärjustiz sowie ums Leben gekommene Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie deren Kinder beigesetzt.
Mit Kurt Schlosser wird im Konzept auch der antifaschistische Widerstand aus der kommunistischen Arbeiterbewegung gewürdigt. Der Dresdner Bergsteigerchor ist nach dem seinerzeit bekannten Bergsteiger benannt.
Auf Vorschlag der LINKEN wurde die Friedensbewegung der achtziger Jahre in das Erinnerungskonzept mit aufgenommen, die sich der Militarisierung von Schule und Jugend in Opposition zur SED widersetzte.
Dazu erklärt Stadtrat Tilo Wirtz, Mitglied im zeitweiligen Ausschuss Erinnerungskultur:
"Die Arbeit im Ausschuss hat die Fraktionen zusammengeführt. Klar ist auch, dass die Diskussion um die Dresdner Stadtgeschichte erst einen Anfang genommen hat. Vieles gibt es noch zu entdecken und aufzuarbeiten."
Auf der morgigen Tagesordnung der Stadtratssitzung steht auch die Verwaltungsvorlage zum 91. Bachfest in Dresden.
Dazu erklärt Stadträtin und MdL Annekatrin Klepsch, Mitglied im Kulturausschuss:
"Das Bachfest 2016 wird eine Bereicherung für Dresden sein und ist dem 800-jährigen Bestehen des Kreuzchores angemessen. Die Stadt muss hierfür jedoch geschätzte 251.000 Euro Sachkosten und ca. 50.000 Euro Personalkosten einplanen. DIE LINKE fordert, dass das Geld zusätzlich zum regulären Etat der kommunalen Kulturförderung und der kulturellen Eigenbetriebe der Stadt bereit gestellt wird. Die Entscheidung für das Bachfest darf nicht zu Lasten bestehender Angebote gehen!
Bereits heute befinden sich die festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Musikfestspiele aufgrund des gedeckelten städtischen Stellenplans an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Wenn die Dresdner Musikfestspiele die Organisation, das Marketing und den Kartenvertrieb des Bachfestes 2016 übernehmen sollen, muss hier die Personalausstattung entsprechend aufgestockt werden.
Wenn die Oberbürgermeisterin sich mit kulturellen Höhepunkten schmücken möchte, muss sie gewährleisten, dass dies nicht auf Kosten anderer kultureller Angebote geschieht. Wir fordern Frau Orosz auf, die nötigen finanziellen Mittel bei Herrn Vorjohann zusätzlich zum Kulturetat durchzusetzen."
Kategorien: Erinnerungskultur, Kultur, Wirtz, Klepsch, Pressemitteilung
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